Mittwoch Nachmittag kurz vor 14:00 Uhr wurde die Feuerwehr St. Veit im Pongau zum Brand einer Acetylengasflasche auf dem Gelände einer Schlosserei im Gewerbegebiet gerufen. Die Flasche brannte beim Eintreffen der Einsatzkräfte im Bereich der Armaturen und war im Freien abgestellt. Weitere Objekte waren durch das Feuer nicht gefährdet.
Von Acetylengasflaschen, die mit Hitze beaufschlagt wurden, geht eine besondere Gefährdung aus. Acetylengas zerfällt durch Hitzeeinwirkung, wodurch der Druck in der Flasche enorm ansteigen kann, was wiederum zum Zerbersten der Flasche führen kann. Da dieser Zerfallsprozess mitunter sehr langsam abläuft, geht auch noch mehrere Stunden nach der Hitzeeinwirkung eine Gefahr von den betroffenen Flaschen aus.
Aufgrund der Lage ließ der Einsatzleiter unmittelbar auf Alarmstufe 2 erhöhen, wodurch auch die Feuerwehren Schwarzach und St. Johann alarmiert wurden. In weiterer Folge wurde außerdem die Feuerwehr Goldegg angefordert, um bei den Absicherungsmaßnahmen zu unterstützen.
Die Feuerwehren begannen sofort nach Eintreffen mit der Kühlung der Flasche mittels Wasserwerfer. Für die Wasserversorgung wurde eine Saugstelle an der nahen Salzach eingerichtet.
Um beflammte Acetylengasflaschen zu entschärfen können diese mit Leuchtspurmunition beschossen werden. Durch die Einschusslöcher kann das Gas kontrolliert aus der Flasche entweichen. Durch Verwendung von Leuchtspurmunition wird das austretende Gas entzündet und verbrennt, ohne ein explosionsfähiges Gemisch bilden zu können.
Diese Methode hat sich vielfach bewährt, weshalb das Einsatzkommando Cobra der Polizei durch die Einsatzleitung der Feuerwehr angefordert wurde, um die betroffene Acetylengasflasche aufzuschießen.
Nach Begutachtung und Absprache mit der Sondereinheit wurde ein Radius von 250 Metern um die Acetylengasflasche abgesperrt. Von der Sperre waren die Bundesstraße B311, die ÖBB-Tauernstrecke und die umliegenden Straßen und Wege betroffen. Anschließend wurde die Gasflasche durch die Beamten vom Dach eines Tanklöschfahrzeugs aus beschossen.
Das Gas strömte nach dem Beschuss innerhalb kurzer Zeit aus der Flasche aus, sodass die Sperren rasch wieder aufgehoben werden konnten. Das Einsatzkommando Cobra konnte wieder einrücken, die Feuerwehren konnten mit den Aufräumarbeiten beginnen.
Kurz vor 16:00 Uhr war der Einsatz beendet.
Eingesetzte Kräfte:
Feuerwehren St. Veit, Schwarzach, St. Johnn und Goldegg mit 77 Mann und 11 Fahrzeugen
Polizei und EKO Cobra mit 6 Mann und 4 Fahrzeugen
Rotes Kreuz mit 3 Mann und 1 Fahrzeug
Bericht: VI Stefan Hafner
Bilder: Feuerwehren St. Johann und St. Veit