Landesweite Flughelferfortbildung im Großarltal

Am Samstag fand im Großarltal eine großangelegte, vom Landesfeuerwehrverband Salzburg orangisierte Flughelferfortbildung statt. Erstmals waren sämtliche Feuerwehr-Flughelfer des Landes Salzburg zu einer gemeinsamen Schulung eingeladen. Dementsprechen groß war die Teilnehmerzahl: 143 Personen – davon 71 Flughelferinnen und Flughelfer aus Salzburg und drei aus Tirol, sieben Mann der Bergrettung und zwei Mitglieder des Roten Kreuz – waren beteiligt. Weiters waren drei Helikopter – eine Sikorsky S-70 Black Hawk und eine Agusta Bell 212 des Österreischischen Bundesheeres sowie eine Airbus AS 350 B3 Écureuil des Bundesministerium für Inneres – im Einsatz.
Die Flughelfer bilden eine Spezialeinheit innerhalb der Feuerwehr, die bei allen Einsätzen die Luftunterstützung erfordern eingesetzt wird. Darunter fällt hauptsächlich die Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden; aber auch bei anderen Szenarien, wie beispielsweise Suchaktionen oder Personenrettungen im Rahmen von Katastropheneinsätzen, kommen die Flughelfer zum Einsatz.

Der Einsatz von Fluggeräten ist immer mit besonderen Gefahren, Abläufen und Aufwänden verbunden und erfordert gleichzeitig eine reibungslose Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Einsatzorganisationen. Die regelmäßige Fortbildung und Übung der entscheidenden Abläufe ist daher nicht nur für die Flughelfer selbst unerlässlich, sondern auch für die Crews der jeweiligen Fluggeräte essentiell.

Bei der Fortbildung am Samstag wurden die Einsatzkräfte und die Hubschraubercrews zunächst gebrieft und in den geplanten Übungsablauf eingewiesen. Anschließend wurden die Landeplätze und der Tankplatz im Tal vorbereitet und alle an der Übung beteiligten Personen auf den einzelnen Maschinen unterwiesen.

Für das Abarbeiten der eigentlichen Übungsszenarien wurde die Mannschaft dann auf den Berg geflogen, wo sogenannte Absprungplätze eingerichtet wurden und danach auf drei Übungsgebiete aufgeilt, in denen es jeweils drei Themen abzuarbeiten galt:

  • Löschwassertransport mit Abwurf im Zielgebiet
  • Materialtransport mit Außenlast
  • Personentransport

Für den Löschwassertransport wurde von der S-70 Black Hawk des Österreichischen Bundesheeres Wasser aus einem Beschneiungsteich entnommen und ins Zielgebiet geflogen, wo durch die Flughelfer der Abwurf an der entsprechenden Stelle koordiniert werden musste – eine Situation, bei der die Kommunikation zwischen Flughelfer und Pilot besonders wichtig ist.

Beim Materialtransport dagegen wurden Lasten durch die AS 350 Écureuil des BMI eingeflogen, die sicher im Gelände ab- und wieder aufgeladen werden mussten. Dabei wurde auch eine neue Plattform erprobt, die von den Tiroler Kameraden selbst entwickelt wurde und die es ermöglicht, in bis zu 50 Grad steilem Gelände eine ebene, mit vier Tonnen Gewicht belastbare Stellfläche zu schaffen. Auch eine kleinere Version dieser Plattfrom mit vormontierter Tragkraftspritze wurde getestet.

Beim Personentransport wiederum übten die Flughelfer das sichere ein- und aussteigen in die schwebende Bell 212 des Österreichischen Bundesheeres, die richtige Sicherung im Hubschrauber und das auf- und abwinden mit Hilfe der Bergewinde.

Zusätzlich wurden Erkundungsflüge vom Drohnenteam Pongau und eine Evakuierungsübung mit der S-70 Black Hawk des Österreichischen Bundesheeres durchgeführt.
Die Kommunikation wurde vom Einsatzleitfahrzeug Pongau aus koordiniert.

Am Gelingen der Fortbildung waren neben den direkt in die Übungsszenarien eingebunden Personen aber auch noch zahlreiche weitere beteiligt. Ein Ausbildungstag in diesem Umfang ist nur durch Mithilfe zahlreicher Unterstützer möglich. So waren die Feuerwehren Großarl und Hüttschlag mit 30 Mann im Einsatz, um beispielsweise die Übungsgebiete abzusichern und den Brandschutz sicherzustellen.
Und da sich das Übungsgebiet auf eine große Fläche erstreckete, ist die Umsetzung besonders auch der großzügigen Unterstützung der Gemeinde Großarl, der betroffenen Grundbesitzer, der Großarler Bergbahnen, der Großarler Bauernschaft, der Jägerschaft und nicht zuletzt der Laireiteralm zu verdanken.

Eingesetzte Kräfte

Feuerwehr mit 124 Mitgliedern, davon 74 Flughelfern
Bergrettung mit 7 Mitgliedern
Rotes Kreuz mit 2 Mitgliedern
Österreichisches Bundesheer mit 8 Personen
Bundesministerium für Inneres mit 2 Personen

Text und Bilder

VI Stefan Hafner