Die starken Unwetter haben in der Nach vom 17. Auf 18. November auch die Gemeinde Bad Gastein schwer getroffen. Eine große Mure hat in der Nacht auf Montag zwei Häuser im Bad Gasteiner Ortsteil Badbruck weggerissen. Aufgrund des Starkregens hatten sich die Erdmassen in Bewegung gesetzt und zunächst das obere der beiden Gebäude erfasst. Weil die Mure nicht zum Stillstand kam, schob sie das zerstörte Wohnhaus auf ein weiteres Gebäude, das ebenfalls zerstört wurde. In den beiden Wohnhäusern befanden sich zu dem Zeitpunkt zwei weibliche Personen. Während eine der beiden rasch geborgen werden konnte, gestaltete sich die Rettung der zweiten Person schwieriger.
Die LAWZ alarmierte die Feuerwehr Bad Gastein um ca. 23:15 über den neuen Einsatzort. Da die Einsatzkräfte bereits bei verschiedenen anderen Einsätzen im Einsatz standen, konnten diese den Einsatzort bereits nach wenigen Minuten erreichen. Nach der Lageerkundung ergab sich ein Bild der Verwüstung. Zwei Häuser wurden durch die Mure derart versetzt, dass diese „zusammengestoßen“ sind und dabei vollständig zerstört wurden. Nach ersten Informationen wurden 2 Personen unter den Trümmern vermisst.
Nachdem die erste Person unmittelbar nach Eintreffen der Einsatzkräfte gerettet werden konnte, konzentrierte sich die Arbeit der Einsatzkräfte auf das Auffinden der zweiten Person, was sich sehr schwierig gestaltete, da die Positionen der Räume nicht mehr erkannbar waren. Nach rund 2 Stunden konnte auch die zweite Person mit schweren Verletzungen gerettet und dem Roten Kreuz zur Versorgung übergeben werden. Die Rettung der Person gestaltete sich als zeitintensiv, da mehrere Nachmuren erfolgten und das Bergungsteam den Gefahrenbereich immer wieder verlassen mussten.
Auch für Einsatzleiter und OFK Herbert Stöckl war dieser Einsatz eine Herausforderung, der vor allem ein hohes Risiko für die eingesetzte Mannschaft mit sich brachte. „Die Mure ist auch während der Rettungsaktion nicht vollständig zur Ruhe gekommen, es kam regelmäßig neues Gestein nach, was die Rettung zu einem riskanten Einsatz machte“, erklärt Herbert Stöckl.
Die Feuerwehr Bad Gastein ist im Zuge des Unwetters bei insgesamt 36 Einsätzen mit 75 Einsatzkräften im Einsatz gestanden.
Im Zeitraum vom 17.11. 15:00 Uhr bis 19.11. 19:00 Uhr wurden insgesamt 17 Wohnhäuser mit 48 Personen evakuiert, die sich ebenfalls im Gefahrenbereich von Muren befanden.
Fotos: Feuerwehren Bezirk Pongau, VI Wolfgang Winter
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