Sechs Feuerwehren mit mehr als 140 Einsatzkräften standen in der Nacht auf Donnerstag, dem 26. September, im Einsatz, nachdem auf einem landwirtschaftlichen Anwesen im Stadtteil Floitensberg ein Brand ausgebrochen war.
Es war gegen 01:50 Uhr, als der Besitzer des exponierten landwirtschaftlichen Gebäudes durch ein Krachen wach wurde und bei der Nachschau den Brand im leer stehenden Bauernhaus mit angebautem Stallgebäude bemerkte. Umgehend verständigte der Landwirt und Tischlermeister über Notruf die Einsatzkräfte. Durch die LAWZ wurde um 01:55 Uhr über Sirenenalarm die Feuerwehr St.Johann mit der Alarmmeldung „Brand landwirtschaftliches Objekt Floitensberg Gut Finstergrub“ alarmiert. Sämtliche verfügbaren Kräfte der Feuerwehr St.Johann rückten darauf hin zum Einsatzort aus.
Schon auf der Anfahrt und der Kenntnis über die Örtlichkeit wurde durch den Einsatzleiter OFK St. Johann HBI Johann Überbacher die Alarmstufe erhöht und die Nachbarfeuerwehren Schwarzach, Wagrain und Bischofshofen angefordert. Da vorhersehbar war, dass für die Bekämpfung des Vollbrandes mehrere Atemschutztrupps benötigt werden, wurde das Atemschutzfahrzeug des Bezirkes alarmiert.
Für die Aufrechterhaltung einer gesicherten Wasserversorgung mussten zusätzlich noch die Feuerwehren St. Veit i. Pg. und Flachau/LZ Reitdorf mit Tanklöschfahrzeugen nachalarmiert werden.
Parallel zur ersten Brandbekämpfung sowie der Sicherung einer nebenstehenden Garage, in welcher landwirtschaftliche Maschinen untergestellt waren, wurde durch die Mannschaft von Pumpe 2 St.Johann eine Saugstelle bei einem kleinen Bach errichtet. Eine 500 Meter lange Zubringerleitung zum Brandobjekt wurde gemeinsam mit den Kameraden der Feuerwehr Schwarzach aufgebaut und sofort mit der Wasserförderung begonnen. Für die Befüllung der Tanklöschfahrzeuge errichtete Pumpe 1 St. Johann eine Saugstelle bei der Wagrainer Ache im Bereich der Auffahrt zum Brandobjekt. Diese Maßnahme hat sich bestens bewährt, da dadurch lange Anfahrtswege der Tanklöschfahrzeuge eingespart werden konnten. Die Wasserentnahmestelle musste bis zum Abschluss der Brandbekämpfung aufrecht erhalten werden, da die Saugstelle am Berg erst in der Endphase genügend Löschwasser zur Verfügung stellte.
Eine ganz besondere Herausforderung für die Einsatzfahrer war die Anfahrt zum Brandobjekt und der Pendelverkehr über einen teilweise steilen und schmalen Güterweg. Der Pendelverkehr wurde durch Lotsen geregelt und so die An- und Abfahrt der Tanklöschfahrzeuge ungehindert ermöglicht. Die Brandbekämpfung selbst musste wegen der starken Rauchentwicklung teilweise unter schweren Atemschutz abgewickelt werden.
In gewohnter Weise wurden diese schwierigen und fordernden Arbeiten durch alle verfügbaren vor Ort befindlichen Atemschutzgeräteträger, teils in gemischten Trupps unter Abstützung auf die Mannschaft von Atemschutz Pongau, durchgeführt. Gesamt waren wechselweise 9 Atemschutztrupps eingesetzt. Durch das Team von Atemschutz Pongau wurden 51 Flaschenfüllungen veranlasst bzw. teilweise vor Ort gefüllt sowie der Atemschutzsammelplatz betrieben.
Hilfreich für die Wasserversorgung an der Brandstelle war die Errichtung eines 10.000 Liter Faltbehälters, über welchen die Wasserversorgung ohne Ausfälle während des gesamten Einsatzes aufrecht erhalten werden konnte.
Durch die gute und disziplinierte Arbeit der Löschtrupps, sowie die kameradschaftliche Zusammenarbeit aller eingesetzten Kräfte, konnten bereits um 05:30 Uhr die ersten Kräfte von der Einsatzstelle abgezogen werden. Endgültig Brand aus wurde um 10:09 Uhr gegeben. Der Einsatz eines vor Ort verfügbaren Baggers zur Entfernung des Blechdaches sowie der Zerlegung des Heustockes, hatte die Arbeit der Feuerwehr wesentlich vereinfacht und beschleunigt.
Das landwirtschaftliche Objekt konnte nicht gerettet werden. Durch den raschen und wirksamen ersten Löscheinsatz konnte das Garagengebäude und die darin eingestellten landwirtschaftlichen Geräte geschützt und somit ein noch größerer Schaden verhindert werden. Da das Bauernhaus als Ferienunterkunft vermietet war und zum Zeitpunkt des Brandes leer stand, sowie die Tiere sich noch auf der Weide befunden haben, kamen weder Menschen noch Tiere zu Schaden.
Die sanitätsdienstliche Versorgung am Einsatzort wurde während des gesamten Einsatzes professionell durch ein Team vom Roten Kreuz sicher gestellt. Für die Versorgung der Einsatzkräfte mit warmen Getränken und Verpflegung konnte die Feuerwehr auf die Küche des Seniorenheimes der Stadtgemeinde zurückgreifen.
Brandermittler der Polizei konnten bereits in den Morgenstunden mit ihrer Arbeit beginnen, da der Brand gelöscht- und das Brandobjekt begehbar war.
Die Höhe des Schadens ist laut Polizei derzeit noch unbekannt, dürfte aber beträchtlich sein. Brandermittler versuchen, die Brandursache zu klären.
Eingesetzte Kräfte:
- Feuerwehr St. Johann mit 42 Einsatzkräften, 8 Einsatzfahrzeugen
- Feuerwehr Schwarzach mit 23 Einsatzkräften, 5 Einsatzfahrzeugen
- Feuerwehr Bischofshofen mit 21 Einsatzkräften, 4 Einsatzfahrzeugen
- Feuerwehr Wagrain mit 15 Einsatzkräften, 2 Einsatzfahrzeuge
- Feuerwehr Reitdorf LZ Reitdorf mit 2 Einsatzkräften, 1 Einsatzfahrzeug
- Feuerwehr St.Veit mit 30 Einsatzkräften, 3 Einsatzfahrzeugen
- BFK Pongau LBD-Stv. Robert Lottermoser
- AFK 2 Pongau BR Roman Spiegel
- Rotes Kreuz mit 4 Einsatzkräften, 1 Einsatzfahrzeug
- Polizei 2 Einsatzkräfte, 1 Einsatzfahrzeug
- Salzburg AG mit 1 Mann, 1 Einsatzfahrzeug
Technische Daten:
- Wasserförderung mit TLF ca. 140.000 Liter, 6 TLF, 40 TLF Fahrten, 160 Kilometer
- Wasserförderung über Zubringerleitung ca. 96.000 Liter, 8 Stunden Betriebsdauer
- 9 Atemschutztrupps im Wechsel
- 51 Flaschenfüllungen durch ATS-Pongau
Text und Bilder: OBI Christian Hofstetter FF St. Johann i. Pg.